Digitales Zeichnen hat zahlreiche Vorteile gegenüber klassischem Zeichnen auf Papier oder Leinwand. Die so erstellten Zeichnungen und Bilder werden unmittelbar digitalisiert und können so auf vielfältige Weise nachbearbeitet werden. Auch lassen sich kleine Fehler, die einem beim Zeichnen unterlaufen in Sekundenbruchteilen und ohne Spuren rückgängig machen. Doch auch erfahrene Zeichner müssen erst einmal lernen, wie man digital zeichnet, denn die Technik an sich ist in jedem Fall gewöhnungsbedürftig. Was also sollten Einsteiger in die Welt des digitalen Zeichnens beachten?
Das Equipment
Um überhaupt digital zeichnen zu können, benötigt man zuerst einmal ein Grafiktablett. Je nach Anspruch und persönlichen Vorlieben bieten sich hier unterschiedliche Modelle und Ausführungen an. Auch die Zeichengeräte müssen selbstverständlich in der Lage sein auf dem Grafiktablett ihre Spuren zu hinterlassen. Herkömmliche Bleistifte oder Pinsel können nicht verwendet werden. Es gibt aber zu nahezu jedem analogen Schreibgerät auch ein digitales Äquivalent. Bei der Auswahl der entsprechenden Utensilien sollte man auf dieselben Dinge achten wie beim herkömmlichen Kauf, vor allem sollten sie also gut in der Hand liegen. Darüber hinaus benötigt man zum Zeichnen eine entsprechende Software. Prinzipiell lässt sich mit einem Grafiktablett jede Software nutzen, also auch Paint, um die Möglichkeiten des digitalen Zeichnens jedoch voll ausschöpfen zu können, bieten sich beispielsweise Adobe Photoshop, Adobe Illustrator oder auch kostenlose Programme wie Gimp und Krita an.
Die Unterschiede liegen nicht nur auf der Hand
Herkömmliches zeichnen unterscheidet sich in vielfältiger Hinsicht von der digitalen Variante und schon bei den ersten Versuchen wird dieser Umstand schnell ersichtlich. Bei einem Grafiktablett schaut der Zeichner nicht wie gewohnt auf den Gegenstand, den er bemalt selbst, sondern schaut auf den Computerbildschirm, hat die eigene Hand also gar nicht richtig im Blick. Die Hand-Augen-Koordination gestaltet somit komplett anders, sodass hier in jedem Fall geübt werden muss, um annähernd gleiche Ergebnisse wie beim herkömmlichen Zeichnen zu erzielen.
Es kann durchaus auch sinnvoll sein, verschiedene Programme, Eingabegeräte oder Grafiktabletts auszuprobieren, um einen Eindruck von den verschiedenen Funktionen und Eigenschaften zu bekommen.
Aller Anfang ist schwer
Sofern die Augen-Hand-Koordination einigermaßen unter Kontrolle ist, gilt es sich einfach mal auszuprobieren. Verschiedene Zeichenstile und Techniken sollten ausprobiert werden, um ein Gefühl für das digitale Zeichnen zu bekommen. Hier ist es ratsam, auch mal verschiedene Eingabegeräte zu nutzen, um sich mit deren verschiedenen Eigenschaften vertraut zu machen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich auch mit den Funktionen des jeweiligen Programms vertraut zu machen. Das gute ist: Fehler lassen sich beim digitalen Ausprobieren nicht machen, keine Leinwand kann beschädigt, kein Blatt und keine Farbe verschwendet werden. Der eigenen Kreativität sollte man in der Anfangszeit keine Schranken setzen, sondern die neuen Möglichkeiten des digitalen Zeichnens einfach mal ausreizen.
Routine bekommen
Auch wenn es anfänglich etwas befremdlich ist, sofern man weiterhin das Interesse behält, gilt es eine Routine in das digitale Zeichnen zu bekommen. Nur mit der entsprechenden Übung kann es gelingen, die sich hier ergebenden Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Genau wie beim klassischen Zeichnen kommen mit der Zeit immer neue Techniken mit dazu und andere verfestigen und verbessern sich.
Fazit
Auch wenn die ersten Versuche, etwas aufs digitale Papier zu bringen nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen, keinesfalls sollte man sich von den nicht unerheblichen Unterschieden abschrecken lassen. Jeder Zeichner weiß, Zeichnen lernen ist eine zeitintensive und anspruchsvolle Aufgabe, sofern man nicht über ein angeborenes Talent zum Zeichnen verfügt. Dennoch ist es für jeden, der mit Bleistift und Co. tolle Bilder auf Papier bringen kann nicht schwer, diese Fähigkeit auf ein Grafiktablett zu übertragen. Beachten muss man nur jederzeit, dass die Techniken völlig unterschiedlich sind. Die Möglichkeiten, die das digitale Zeichnen einem Zeichner bietet, sind jedoch so zahlreich, dass nur wenige, die sich einmal daran gewagt haben auf diese Vorteile verzichten wollen.
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